Was ist das Klimabündnis?
Das Klimabündnis ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas. Es wurde 1990 in Frankfurt gegründet. Europäische Gemeinden schlossen sich mit indigenen Völkern in Amazonien zusammen. Klimabündnis Österreich unterstützt indigene Völker am oberen Rio Negro, im äußersten NW Brasiliens. Mittlerweile gehören 960 österreichische Gemeinden dem Klimabündnis an, insgesamt sind es 1700 Kommunen in 26 Ländern. Gemeinsames Ziel ist die Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in Europa durch lokale Klimaschutzmaßnahmen und der Erhalt des Regenwaldes.
Wiener Neudorf ist seit 12.12.2000 Klimabündnisgemeinde. Als umweltbewusste Gemeinde leisten wir unseren größtmöglichen kommunalen Beitrag zum Klimaschutz im Bereich Ökologie, Mobilität, nachhaltige Beschaffung und Energie.
Pariser Klimaziele: Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau. Das Klimabündnis-Motto „global denken, lokal handeln“ unterstreicht die zentrale Rolle der Gemeinden, aber auch jedes einzelnen Menschen.
Was ist der Treibhauseffekt?
Der Treibhauseffekt kann am einfachsten durch die Vorstellung eines Glashauses erklärt werden: Die Sonne heizt das Glashaus auf und die Wärme kann nicht entweichen.
Bei der Erde ist es statt des Glases eine Gasschicht, die Atmosphäre. Manche Gase haben eine Wirkung wie Glas. Durch den natürlichen Treibhauseffekt beträgt die Durchschnittstemperatur auf der Erde 15°C, was für Mensch und Tier recht angenehm ist. Gäbe es diesen Effekt nicht, wäre die Durchschnittstemperatur auf der Erde -18°C. Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt. Am schlimmsten ist die Erhöhung des Kohlendioxids (CO2), das durch Verbrennung (Autofahren, Heizen,…) entsteht.
Der tropische Regenwald wirkt wie eine Klimaanlage der Erde und beeinflusst maßgeblich unser Wetter. Er nimmt klimaschädliches CO2 auf und produziert Dunstwolken, die die Erde vor weiterer Erwärmung schützen, weil diese Wolken das Sonnenlicht reflektieren.
Wie zerstören wir Europäer die tropischen Regenwälder?
Mit Messer, Gabel und Gaspedal. Der Regenwald wird für den Anbau von Soja, Palmöl, Raps, die Rinderzucht und den Abbau von Rohstoffen (Bodenschätze): Eisenerz, Gold, Bauxit, … abgeholzt.
Kennen SIE Ihren ökologischen Fußabdruck?
Der Platz auf unserem Planeten Erde ist beschränkt. Der Schweizer Mathis Wackernagel und der Kanadier William Rees stellten die Forschungsfrage: Wie viel Fläche beanspruchen wir? Wieviel haben wir zur Verfügung? Der ökologische Fußabdruck wird in globalen Hektar (gha) angegeben.
Der ökologische Fußabdruck zeigt, dass unser Handeln Auswirkungen auf die Umwelt hat. Konsum (Kleidung), Ernährungsverhalten, Mobilität und Energieverbrauch für das Heizen werden erfasst.
Würden jedem Menschen die gleiche Fläche zustehen, hätte jeder 1,8 ha zur Verfügung. Der Durchschnitts-Österreicher beansprucht für sich 4,9 ha. Der Durchschnitts US-Amerikaner braucht für sich 9,6 ha. Ein Inder hat 0,8 ha zur Verfügung, also wesentlich weniger als im zustehen würde.
Der Europäer verbraucht im Schnitt 4,6 ha. Europa kann aber nur 2,3 ha zur Verfügung stellen.
„Landgrabbing“
Der Begriff stammt aus dem Englischen und kann wörtlich mit „Landgrapschen“ übersetzt werden. Als Landgrabbing wird die großflächige Inbesitznahme von fruchtbaren Ackerflächen durch Staaten und Konzerne bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Wiederaufnahme kolonialer Verhaltensweisen unter neoliberalen Vorzeichen. Riesige Ländereien werden von Investoren „gekauft“, die bisher von der lokalen Bevölkerung genutzt wurden: Für die Nahrungsmittelerzeugung, Viehzucht, zum Jagen und Sammeln.
Afrika, Asien und Lateinamerika sind betroffen. Die Nahrungsmittelkrise 2008 war Auslöser für das Landgrabbing, aber auch die künstlich hochgehaltene Nachfrage nach Agrartreibstoffen, die globale Finanzkrise war eine weitere Treibfeder (Agrarinvestitionen gelten als sichere Anlageform).
Wir leben auf zu großem Fuß. Mit unserem Lebensstil „stehen“ wir zwei weiteren Menschen sprichwörtlich auf den Zehen, nehmen ihnen die Fläche weg, die sie zum Leben bräuchten.
Was können wir tun?
- Geringeren Fleischkonsum
- Einkauf regionaler, saisonaler und biologischer Produkte
- Optimale Wärmedämmung des Wohnraumes
- Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
- Weniger Autofahren
- Weniger Flugreisen
- Verzicht auf Tropenholz
- Sich engagieren, andere Menschen aufklären, …