Ökologische Grünflächenpflege bedeutet...
- Verzicht auf Pestizide, also auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel, die Schädlinge und Nützlinge abtöten, zugunsten Pflanzenhilfsmittel und Maßnahmen, die die natürlichen Kreisläufe in der Natur und deren Selbstregulation fördern.
- Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel, also auf künstliche Produkte mit einseitig bodenbelastenden Inhaltsstoffen, zugunsten organischer Dünger, in denen Nährstoffe in ihrer natürlichen Form gebunden sind und die die Boden- und Pflanzengesundheit erhalten.
- Verzicht auf Torf zugunsten alternativer wasserspeichernder Pflanzsubstrate - der Torfabbau zerstört ökologisch wertvolle Moore.
Biodiversität (10-2021)

Der Goldene Igel 2020 geht erneut an Wiener Neudorf (08-2021)
Blumenwiesen in Wiener Neudorf (08-2021)
Insektenhotels
Insektenhotels sind vom Menschen aufgestellte Quartiere für Nützlinge. Sie sind keine Erfindung unserer Zeit. Die ersten wurden in England im 19. Jhd. gebaut. Sie locken viele unterschiedliche Nützlinge an, bieten ihnen eine artgerechte Behausung und dienen als Unterschlupf, Überwinterungsmöglichkeit und Nisthilfe zur Brutpflege.
Nicht nur in der freien Natur, auch im Garten helfen viele Nützlinge, wie Hummeln, Wildbienen, Florfliegen, Ohrwürmer durch Bestäubung und als kostenlose Schädlingsbekämpfer das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.
Durch intensive, menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft, den Einsatz von Pestiziden im Acker- und Gartenbau sowie der Tendenz zur „aufgeräumten“ Landschaft sind viele Insektenlebensräume wie Totholz nur mehr eingeschränkt vorhanden.
‚Wilde Ecken‘ als Winterquartiere für Igel
Igel überbrücken die kalte Jahreszeit, indem sie Winterschlaf halten. In einem wetterfesten, gut wärmeisolierten Nest können Igel bis zu fünf Monaten die nahrungsarme kalte Jahreszeit verschlafen.
Gärten und Parks gehören zu den wichtigsten Rückzugsgebieten der Igel. Lebt hier ein Igel, zeugt dies von einem naturnahen, vielfältigen Lebensraum. Mit einfachen Mitteln lassen sich dort Unterschlupfe für die Igel errichten.
Die Mitarbeiter vom Wirtschaftshof der Marktgemeinde Wiener Neudorf werden in den kommenden Tagen Reisig- und Laubhaufen als Winterquartiere für Igel aufhäufen.
Die Gemeinde ersucht, diese Igel-Winterquartiere nicht zu zerstören! Die Igelburgen, die vorwiegend durch Reisig und Äste beschwerte Laubhaufen mit einem Ausmaß von ca. 1.5m Durchmesser und 0.5 bis 1m Höhe sind, werden als solche gekennzeichnet.
Sind Sie an einem Winterquartier für Igel in Ihrem Garten interessiert, genügt es oft schon, vorhandene Unterschlupfmöglichkeiten nicht zu beseitigen. Dies sind z.B. Laubhaufen unter einer Hecke oder in Hohlräumen von Holzstapeln, Steinhaufen und dgl., Reisighaufen, Komposthaufen, etc. Verbessern können Sie diese Unterschlupfe durch das Einbringen von trockenem Laub oder Stroh als Isolationsmaterial, Abdecken mit Plastikplanen, o.ä.
Die Unterschlupfe sollten möglichst windgeschützt, trocken und schattig gelegen sein. Damit sich kein Wasser ansammelt, sollte sich das Quartier auf einer ebenen oder leicht geneigten Fläche, jedoch nicht in einer Mulde, befinden.
Giftfreie Unkrautbekämpfung in Wiener Neudorf mit Hilfe unserer Bürgerinnen und Bürger!
Die Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen auf versiegelten Flächen, wie Gehwegen, Straßen und Plätzen ist ein wichtiger Teil der Pflegearbeiten in unserer Gemeinde. Ziele sind ein gepflegtes Ortsbild, die Sicherheit von Fußgängern und die Erhaltung der Straßen.
Um die Gesundheit und die Umwelt zu schonen, hat sich die Gemeinde Wiener Neudorf als Partnergemeinde von „Natur im Garten“ verpflichtet, auf chemische Unkrautvernichter (Pestizide) zu verzichten.
Der in chemischen Unkrautvernichtern am häufigsten eingesetzte Wirkstoff Glyphosat wird auf befestigten Flächen nicht abgebaut, mit dem Regen abgespült und schädigt langfristig Boden und Gewässer. Deshalb ist der Einsatz auf (teil-)versiegelten Flächen, wie z.B. Straßen, Pflaster- und Plattenwegen verboten. Das Verbot gilt auch auf Privatgrund!
Die Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung sind mechanische und thermische Methoden. Die mechanische Unkrautbekämpfung durch in unserer Gemeinde vorwiegend Jäten, Abmähen und Abbürsten zieht einen Mehraufwand an Arbeit nach sich. Diesen Mehraufwand betreiben wir gerne, sind jedoch auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger von Wiener Neudorf angewiesen.
Unterstützen Sie uns in unserem Vorhaben, auf Pestizide zu verzichten. Helfen Sie bitte mit, die öffentlichen Flächen im Nahbereich Ihrer Anwesen (Gehsteige, Rinnsteine, etc.) unkrautfrei zu halten. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag, unsere Gemeinde weiterhin gepflegt, sicher und gesund zu erhalten.
Falls Sie Fragen zur giftfreien Unkrautbekämpfung haben, erteilt das „Natur im Garten“-Telefon unter 02742/74333 von Montag bis Freitag, 8:00 bis 15.00 Uhr, und am Mittwoch, 9:00 bis 17:00 Uhr, fachmännischen Rat.